Die Erfolge der Masters finden Widerhall in den Medien. Unter anderem hat die tz München in diesem diesem Artikel berichtet.
Stand:28.06.2025, 15:00 Uhr
Von: Katharina Brumbauer

Bei den Deutschen Meisterschaften der Masters waren Teams der SG Stadtwerke, etwa (v. li.) Veronika Ehrenbauer, Kathrin Gliesche, Karin Bartel und Katja Otto schon erfolgreich. © privat
Elf Schwimmer der SG Stadtwerke München begeben sich im August auf die weite Reise nach Singapur zur Weltmeisterschaft. Ihr Ziel dort:
München – Vier Schwimmer hatten sich zum Gespräch mit Hallo angekündigt. Erschienen sind zunächst nur drei. André Wrasse zieht erst noch ein bisschen weiter seine Bahnen. Nutzt jede Minute im Wasser. Es zeigt, wie wichtig das Training für die Gruppe Schwimmer der SG Stadtwerke München derzeit ist. Der Saisonhöhepunkt steht unmittelbar bevor. Der Wettkampf, auf den sie jahrelang hingearbeitet haben. Vom 7. bis 14. August stehen in Singapur im Rahmen der Schwimm-Weltmeisterschaften die Becken-Wettkämpfe der Masters auf dem Programm. Mit dabei sind auch elf Schwimmer der SG Stadtwerke.
Zu der Gruppe gehören Wrasse, der ehemalige Olympiateilnehmer Robin Backhaus sowie Karin Bartel, Johannes Lohmann und Dominik Poethen. Die Team-Mitglieder sind zwischen 35 und 60 Jahre alt. Das Besondere: Sie sind keine Leistungssportler.

Jetzt wollen die Schwimmer um (vo. li.) Johannes Lohmann, Bartel, Dominik Poethen und André Wrasse auch bei der WM angreifen. © Katharina Brumbauer
Münchner Schwimmer bei Weltmeisterschaft in Singapur: Hobby mit Alltag vereinbaren
Schwimmen ist für die Gruppenmitglieder eine Leidenschaft. Es sei ein dankbarer Sport. „Wenig verletzungsanfällig“, erklärt Lohmann. Und es verbinde: Viele Freundschaften in Schwimmer-Kreisen würden ihn seit der Kindheit begleiten, erklärt Wrasse. Allerdings richten er und seine Teamkollegen ihr Leben nicht nach ihrem Sport aus. Sie gehen zur Arbeit, haben Familie, daneben gilt es, das Training unterzubringen.
Die SG hat für ihre Mitglieder Schwimmzeiten in verschiedenen Bädern in ganz München gebucht. Dort können sie ins Becken steigen. In der Regel gemeinsam mit dem Freizeit-Publikum. Wie oft die SGler trainieren, ist unterschiedlich. Es variiert von drei bis fünfmal die Woche. „Wir versuchen, unser Hobby mit unserem Alltag zu vereinbaren“, sagt Bartel.
Für die Reise zur Masters-WM nach Singapur müssen sie freinehmen. Bei Poethen, er ist selbstständiger Physiotherapeuth, ist das einfach. Andere aus der Gruppe, zum Beispiel Wrasse, der als Koch arbeitet, müssen Urlaub nehmen.
Was ist die Masters-Schwimm-WM?
Bei den Masters-Schwimm-Weltmeisterschaften, die in der Regel immer am gleichen Ort stattfinden wie die Titelkämpfe der Profis, werden keine Teilnehmer von den nationalen Verbänden berufen. Die Schwimmer dürfen sich selbst anmelden. Allerdings müssen sie auch nachweisen, dass sie eine bestimmte Zeit geschwommen sind. Sie erhalten keine finanzielle Unterstützung. Anreise, Unterkunft, die Startgebühren müssen sie selbst finanzieren. „Wir suchen noch nach Sponsoren“, erklärt Bartel.
Saison-Höhepunkt mit straffem Programm – Generalprobe in Deutschland durchaus erfolgreich
Wrasse, Jahrgang 1970, ist bereits zum dritten Mal bei einer Masters-WM dabei. Für Bartel etwa ist es die erste Weltmeisterschaft. Ein bisschen anders werde es schon ablaufen, als bei anderen bedeutenden Wettkämpfen, da ist sie sich sicher. „Die Kommandos bei internationalen Events sind zum Beispiel anders“, erklärt sie. Auch schwimmen die Teilnehmer bei der WM auch auf einer langen 50-Meter-Bahn. „Im Training haben wir nicht oft die Möglichkeit dazu“, sagt Bartel.
Die Zeitverschiebung muss das Team ebenfalls berücksichtigen. Von München nach Singapur fliegt man rund zwölf Stunden. „Jetleg wird ein Thema sein“, sagt Bartel. Deswegen wollen die Schwimmer so anreisen, dass sie noch einen Tag Pause haben, bevor sie das erste Mal ins Becken steigen.
Die meisten haben sich vorgenommen, bei vier Distanzen an den Start zu gehen. Ein straffes Programm. Dazu kommen die Staffelwettbewerbe. Beim Saison-Höhepunkt wollen alle abliefern. „Ich möchte meine Bestzeit für dieses Jahr in Singapur schwimmen“, sagt Poethen. „Wenn ich das schaffe, bin ich zufrieden.“ Seine Team-Kollegen stimmen zu. „Der eigene Ehrgeiz treibt einen an“, so Bartel.
Die Deutschen Meisterschaften der Masters kürzlich verliefen schon recht erfolgreich. Die zwölf Teilnehmer der SG Stadtwerke holten dort insgesamt 19 Goldmedaillen. Die Generalprobe glückte also.